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Ahoi,
da ich leider immer wieder von Sehnenscheidenentzündungen geplagt werde, wechsle ich mal wieder die Maus. Die perfekte habe ich zum Zeitpunkt des Schreibens noch nicht gefunden.
Zuletzt bin ich von einer Sharkoon Drakonia V1 zu
einer Logitech MX Master 3S (
Produktiv) und Sharkoon Light2 200 (Spielen) gewechselt.
Dabei bin ich durchaus begeistern von der Light2 und die einzigartigen Features der Master 3S sind ein Traum für meinen
Einsatzzweck.
Das größte Problem ist jedoch das Gewicht der Logitech Maus. Mit 140g (!) ist sie rund doppelt so schwer wie
die Light2 (66g).
Da es keine direkte Konkurrenz zur MX Master gibt, entschied ich mich nach einer Kompromisslösung zu suchen. Heraus kam dabei die Auswahl zwischen drei Mittelklassemäusen, welche sich im Preisbereich um 50-70€ tummeln. Entschieden habe ich mich für:
Im Zuge meiner persönlichen Suche nach der perfekten Maus möchte ich meine Erfahrungen zu den drei Mäusen mit euch teilen.
Das absolute Minimum an Zubehör erfüllen alle Mäuse. Zum Glück sind die Hersteller noch nicht auf den von Apple gestarteten Trend aufgesprungen und entfernen die USB-C Kabel oder Ladestationen aus dem Lieferumfang.
Obwohl die HyperX Pulsefire Haste Wireless die günstigste Maus im Vergleich ist, überwiegt ihr Lieferumfang den von Corsair in Sachen Qualität und Verarbeitung bei Weitem.
Die Corsair Sabrent RGB Pro Wireless liefert als einziger Hersteller kein gesleevtes Kabel mit! Es liegt lediglich ein " normales", mit Gummi/Plastik überzogenes USB-C Kabel bei. Dieses ist aufgrund des verwendeten Gummis leider nicht zum Spielen und gleichzeitigem Laden geeignet. Der verursachte Widerstand und Zug macht präzise Bewegung daher nahezu unmöglich.
Die günstigere HyperX und teurere Razer Viper Ultimate liefern ein gesleevtes USB-C (HyperX) bzw. USB micro-B (Razer) mit. Besonders stich hier die Razer Maus hervor.
Neben den dem Ladekabel liefert die Viper eine Ladestation mit, welche die Maus optisch schön platziert und über die eingebauten RGB-LEDs gleichzeitig den Ladestand anzeigt.
Überraschenderweise lässt sich die Viper Ultimate nicht nur über die Dockingstation laden. Das mitgelieferte Kabel kann auch direkt an die Maus angeschlossen werden. Eine weitere Überraschung bietet die Dockingstation, wenn man aufmerksam ist. Oberhalb der Ladepins (Bild 2) befindet sich ein USB-A Pass-through Anschluss. So liefert nur ein Kabel sowohl den Strom für das Laden über die Dockingstation als auch die Datenübertragung für das beiliegende Dongle. Sehr schön!
Abgesehen vom Dongle und Kabel bietet die HyperX zusätzlich noch Griptape für beiden Maustasten und Seiten. Ebenfalls liegt ein vollständiger (zweiter) Satz Maus-Skates bei.
Corsair legt leider kein weiteres Zubehör bei, aber alle drei Mäuse haben ein Aufbewahrungsfach auf der Unterseite zum Verstauen des Dongles.
Ein weiteres Mal überrascht Razer mit einem sehr guten Gewicht von 75 g, trotz Vermeidung einer Außenhülle in Wabenstruktur. Corsair steht wieder mal im Vergleich zur Konkurrenz (minimal) schlechter da, mit gemessenen 79g. HyperX liefert ein sehr gutes Ergebnis mit 61 Gramm, auch im Vergleich zur dreifach teureren Konkurrenz (Logitech G Pro X Superlight 159€/<63g lt. Hersteller).
Für Gelegenheitsspieler ist das Gewicht einer Spiele-Maus kein sonderlich wichtiges Kriterium, aber in Amateur- und ( Semi-) Profi-Leaguen kann es durchaus einen Unterschied machen, wenn man auch noch das Allerletzte optimieren möchte. Bei einer Spielzeit von >4h kann evtl. auch der ein oder andere Nutzer einen Unterschied bemerken, durch einen starken Verlust der Zielgenauigkeit oder Schmerzen/Pochen rund um den Karpaltunnel. Durch eine zu starke und/oder zu lange Belastung der Handgelenkssehnen kann es leicht zu einer Sehnenscheidenentzündung kommen, welche sich durch eine wesentlich (>40 %) leichtere Maus hinauszögern ließe.
In puncto Verarbeitung gibt es keinen klaren Gewinner oder Verlierer. Hier gilt es, persönlich abzuwägen, denn alle drei Hersteller liefern eine gute bis sehr gute Verarbeitung in den meisten Punkten.
Positiv hervorheben muss ich, dass keine der Mäuse auch nur ansatzweise knarzt o. Ä. Geräusche von sich geben, auch nicht bei einem festeren Griff. HyperX' Oberflächenstruktur unterscheidet sich spürbar von den beiden Kontrahenten. Diese ist wesentlich rauer, aber in keiner Weise unangenehm. Ganz im Gegenteil: Für viele könnte die Oberflächenstruktur ein vollständiger Ersatz für Griptape sein, obwohl HyperX welches beilegt.
Bei den verbauten Switches für die Maustasten 1 und 2 kommt es ganz auf den Geschmack an.
Die Razer Viper Ultimate klingt sehr hohl und das in der höchsten wahrgenommene Tonlage, trotz der in Eigenentwicklung
entstandenen optischen Switches. Es scheint, als
würde die Außenhülle als Resonanzkörper agieren. Dies kann ich aber nicht gesondert überprüfen.
Durch die Wabenstruktur ist das Klick-Geräusch der HyperX Maus unaufgeregt und sehr “tight”.
Das wahrgenommen Klicken der Corsair Sabrent RGB Pro Wireless, ist für mich das Angenehmste. Es ist das Leiseste im
Vergleich und auch die Tonlage gefällt mir am besten. Das kann man wohl den verbauten Omron Switches und dem höheren
Gewicht zugute schreiben.
Die Ergonomie ist wieder so ein Punkt, wo es ganz auf den Nutzer ankommt. Razer bietet die flachste und Corsair die höchste/gewölbteste Maus. Aufgrund der flachen und symmetrischen Ergonomie ist die Razer Viper Ultimate die einzige Maus im Vergleich, welche gleichermaßen von Links- und Rechtshändern benutzt werden kann. Das aber nur mit Abzügen in der Ergonomie, da Ringfinger und kleiner Finger es schwierig haben, sich angenehm zu positionieren.
Für größere Hände eignet sich meiner Meinung nach die Corsair Maus am besten. Durch eine Wölbung auf der rechten Außenseite um schmiegt die Maus die Hand und kann dadurch für einen angenehmeren Griff sorgen.
HyperX liefert ein gesundes Mittelmaß und passt sich jeglicher Griff-Art an. Da die Maustasten 4 und 5 jedoch nur auf der linken Seite angebracht sind (Razer verbaut diese beidseitig), eignet sich die Maus genauso wenig wie die Corsair für Linkshänder.
Razer punktet weiterhin als einziger Hersteller mit gummierten Seitenwänden, was für einen besseren Griff sorgt. Besser würde es nur noch werden, wenn Griptape für die Maustasten 1 und 2 im Lieferumfang wäre.
Hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, aber zumindest das wichtigste ansprechen.
Die Software von HyperX ermöglicht DPI-Einstellungen in min. 100dpi Schritten. Somit kann ich meine bevorzugte
Einstellung von 750dpi nicht nutzen. Damit schlägt sich die Pulsefire Haste Wireless selbst K.O.
Corsair und Razer liefern jeweils solide Software mit guten Einstellmöglichkeiten. Nur leider sieht man bei jedem Start
den Splashscreen von Razer’s Software. Das geht besser!
Am meisten RGB bietet die Viper Ultimate. Sowohl die Dockingstation als auch die Maus selber bieten vollständige
Kontrolle über die Beleuchtung.
Die Sabrent RGB Pro Wireless leuchtet nur am Logo und das leider nicht gleichmäßig - schade!
Da ich noch nicht genug Zeit mit den Mäusen verbracht habe, um auch die technische Seite zu beleuchten, spare ich mir diesen Abschnitt für einen der folgenden Beiträge.
Rundum muss ich sagen, dass ich subjektiv enttäuscht bin von Corsair. Die Sabrent RGB Pro Wireless ist aber keine schlechte Maus. Die HyperX Maus ist eine gute Budget-Empfehlung, aber nur wenn der Preis weiterhin unter 50€ bleibt.
Razer’s Viper Ultimate ist leider nicht das “Ultralativ” in Sachen Gaming-Maus aber ist der Konkurrenz voraus. Die Neuauflage Razer Viper V2 Pro mit einer UVP 149€ ist leider zu teuer, um ein echter Nachfolger zu sein und spielt eher in der Liga der Logitech G Pro X Superlight.
- | Razer Viper Ultimate | Corsair Sabrent RGB Pro Wireless | HyperX Pulsefire Haze Wireless |
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Lieferumfang | 4/5 | 3/5 | 4/5 |
Gewicht | 4/5 | 3.5/5 | 5/5 |
Verarbeitung | 4/5 | 3.5/5 | 4/5 |
Software | 4/5 | 4/5 | 2.5/5 |
RGB | 3.5/5 | 2.5/5 | 2.5/5 |
- | |||
Summe | 19.5/25 | 16.5/25 | 18/25 |
Bewertungsskala: Absolut